Bauchkrämpfe und Magenschmerzen: Hausmittel und Ursachen
Sie sind unangenehm und tauchen oft in den unpassendsten Momenten auf: Bauchkrämpfe. Dabei ziehen sich die Muskeln in den Verdauungsorganen rhythmisch zusammen und lösen Schmerzen aus. Das Allgemeinbefinden wird eingeschränkt und tägliche Dinge wie Arbeiten, Sport treiben, auswärts Essen gehen oder ein Kinobesuch werden zur Herausforderung. Zum Glück sind Bauchkrämpfe oder Bauchschmerzen oft leicht zu behandeln.
Schwierigkeiten bei der Verdauung können zu Bauchschmerzen, Magenkrämpfen oder Beschwerden wie Blähungen führen. Doch was passiert eigentlich beim Verdauungsprozess? Hier erfahren Sie spannende Fakten rund um die Nahrungsverwertung unseres Körpers.
Wissenswertes zu unserer Verdauung
Dass die Verdauung bereits beim Kauen beginnt, wird schon Kindern beigebracht. So muss das Zerkleinern der Nahrung nicht nachgeholt werden. Ausserdem stellt sich das Sättigungsgefühl schneller ein, was ein Überessen verhindert. Die Nahrung wird beim Kauvorgang mit Speichel vermischt. Dieser enthält bereits wichtige Enzyme, welche das Mahl vorverdauen. Der dadurch entstehende Brei kann gut geschluckt werden und wird durch die Speiseröhre in den Magen befördert. Dort angekommen, beginnen Enzyme, die sich im Magensaft befinden, mit der Verdauung von Eiweiss. Danach folgt die Verdauung im Darm, wo die Nahrung aufgespalten wird und unter anderem Vitamine aufgenommen werden. Auch Kohlenhydrate und Fette werden grösstenteils im Dünndarm verdaut. Als letzte Station vor der Ausscheidung der unverdaulichen Nahrungsreste kommt der Dickdarm zum Zug: Hier werden dem restlichen Nahrungsbrei weitere Flüssigkeit und Mineralien entzogen.
Der Verdauungsprozess dauert mehrere Tage
Die Nahrung hat einen langen Weg. Allein der Dünndarm hat eine Länge von 3 bis 5 Metern und seine Oberfläche ist durch Zotten (Erhebungen) und Krypten (Einsenkungen) stark vergrößert, um die Nährstoffaufnahme aus der Nahrung zu erleichtern. Der Verdauungsprozess dauert im Dickdarm mit bis zu 30 Stunden deutlich länger als die durchschnittlich neun Stunden im Dünndarm. Insgesamt befinden sich mehr als 100 Millionen Nerven in unserem Darm. Deshalb reagiert dieser so empfindlich auf Verstimmungen.
Bauchkrämpfe oder Magenschmerzen entstehen dann, wenn die Muskeln im Bauch sich zusammenziehen und haben oft Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen, Erbrechen, Durchfall, Schwitzen oder Fieber zur Folge. Bauchschmerzen können verschiedenste Ursachen haben. Vielfach gehen die Beschwerden auf Lebensmittelunverträglichkeiten zurück, es könnte sich aber auch um andere Ursachen, zum Beispiel psychische, handeln.
Zu den möglichen Ursachen von Bauchschmerzen gehören:
- Vermehrt Stress (seelischer), Hektik und Anspannung
- Verdorbenes Essen
- Reizdarmsyndrom bei den Betroffenen
- Bestehendes Leiden an Verstopfung, einer Blasenentzündung oder Durchfall
- Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten
- Menstruationsbeschwerden
- Ungewohntes Essen auf Reisen
- Zu üppige Mahlzeiten
Ein Arztbesuch empfiehlt sich insbesondere bei sehr starken Bauchkrämpfen oder wenn sich der Bauch hart und so stark angespannt anfühlt, dass ein Eindrücken nicht mehr möglich ist.
Bauchweh ist leicht zu identifizieren. Wenn Betroffene allerdings konkreter werden müssen, spätestens wenn ein Gang zum Arzt oder zur Apotheke erforderlich ist, können sie ihr Problem oft nicht richtig beschreiben. Deswegen ist es hilfreich zu wissen, wie man die einzelnen Bereiche des Oberkörpers bezeichnet. Liegen die Schmerzen eher weiter oben im Bereich der Speiseröhre oder des Magens, spricht man von Oberbauchschmerzen. Dabei können auch die Milz, Leber, das Herz oder die Bauchspeicheldrüse betroffen sein. Klassische Ursachen können Sodbrennen, Gallensteine oder ein Reizmagen sein. Besonders bei einem Reizdarm verkrampft sich der Magen und sorgt für vermehrte Bauchkrämpfe. Schmerzt es unterhalb des Bauchnabels, so ist die Rede von Unterbauchschmerzen. Da der Darm von einem dicht geflochtenen Nervennetz überzogen ist, reagiert er sehr empfindlich auf Veränderungen. Deswegen gehen Unterbauchschmerzen oft vom Darm aus. Die Ursache könnte ein Harnwegsinfekt, eine Blinddarmentzündung oder gynäkologische Beschwerden sein.
Was hilft gegen Bauchkrämpfe?
Bei Bauchkrämpfen gibt es verschiedene bewährte Hausmittel, die bei Beschwerden schon seit langer Zeit zum Einsatz kommen. Auch homöopathische Arzneimittel können unterstützend wirken und dabei helfen, die Beschwerden bei Bauchkrämpfen zu lindern.
Wärme: Vor allem bei Menstruationsbeschwerden kann Wärme krampflösend wirken. Legen Sie sich hierfür eine Wärmeflasche oder ein Wärmekissen auf den Bauch. Achten Sie darauf, dass das Kissen keinen zu hohen Druck auf die schmerzende Stelle ausübt.
Tees: Kräutertees wie Fenchel, Kamille, Ingwer oder Anis wirken beruhigend auf den Verdauungstrakt – besonders auf den Darm.
Viel trinken: Dass unser Körper ausreichend Flüssigkeit benötigt, ist kein Geheimnis. Bei Blähungen sollten Sie aber stilles Wasser oder Tees zu sich nehmen. Liegt ein Magen-Darm-Infekt vor, braucht unser Körper besonders viel Flüssigkeit, da bei Durchfall viel Flüssigkeit verloren geht.
Schonkost: Während Magenverstimmungen oder Verdauungsproblemen sollten Sie auf Schonkost umsteigen. Verzichten Sie auf schweres, fettiges oder scharfes Essen. Stattdessen können Sie Haferflocken, Bananen, Knäckebrot oder Kartoffeln essen.
Ausruhen: Vermeiden Sie Stress und Hektik, da beide Ursachen für Magenverstimmungen sein können. Zur Entspannung helfen Yoga und Meditation.
Homöopathische Arzneimittel bei Bauchkrämpfen
Helfen Ihnen diese Hausmittel nicht weiter, so können homöopathische Arzneimittel bei Magen-Darm-Beschwerden und Unwohlsein unterstützend wirken. In der Homöopathie kommt bei Krämpfen oft der Wirkstoff Belladonna in potenzierter Form zum Einsatz. Dieser wird aus der Tollkirsche gewonnen, die in Mitteleuropa überall bis in tiefe Lagen verbreitet ist. Die Tollkirsche wird seit dem Altertum medizinisch, unter anderem als Schmerzmittel, verwendet.